An einem sonnigen Dienstag Nachmittag fand am 14.6.2022 in Duisburg im Sportpark die zentrale Landesmeisterschaft der Schulen im Rahmen von Jugend trainiert für Olympia statt.
Nachdem das Ruhr-Gymnasium sich auf der Bezirksmeisterschaft ohne nennenswerte Konkurrenz qualifiziert hatte, standen nun in Duisburg ernstzunehmende Gegner auf der Matte. Drei weitere Schulen (im RegBezirg Detmold hatte sich keine Mannschaft gefunden) kämpften um das Ticket nach Berlin zum Bundesfinale.
Unser Judoteam um die erfahrenen Judoka Liev Kämmers, Yakub Kesmen, Yosha und Kiran Pawellek, Darko Cmiljanic und Jannis Schiffmann wurde durch unseren Neuzugang Anton Bassmann und durch Muslim Dzortov verstärkt. Anton, der die U35kg Klasse besetzen konnte, hat erst vor 6 Wochen seine erste Judoprüfung abgelegt. Muslim hingegen ist eigentlich wettkampferprobter Ringer beim KSV Witten und zieht den Judoanzug nur für unsere Wettkämpfe an.
Nach einem ersten Verletzungspech direkt in der Aufwärmphase fingen die Kämpfe gut an, und das Ruhr-Gymnasium setzte sich mit 3:2 und 4:1 gegen zwei Konkurrenten durch.
Direkt im ersten Kampf erlitt unser in der offenen Gewichtsklasse antretender Ringer eine klaffende Verletzung am Ohr, bestand aber darauf, den Kampf fortzusetzen – dann mit einer viertel Rolle Tape um den Kopf gewickelt. Der Kampf endete schließlich nach über 5 Minuten im (ungerechtfertigten) Kampfrichterentscheid. Im Finalkampf gegen die Gesamtschule Berger Feld aus Gelsenkirchen hätte es spannender nicht sein können: Mit einem Punkt Vorsprung in der Mannschaftswertung ging es auf die Matte, und eine 2:3 Niederlage hätte einen Punktgleichstand mit einer Niederlage im direkten Vergleich ergeben…
In verbissenen Kämpfen führte das RGW nach 3 Runden mit 2:1, allerdings kamen nun die beiden kampfstärksten Braungurte aus Gelsenkirchen zum Einsatz, und der erste überragte unseren Kämpfer direkt um eine Kopfgröße. Trotz lautstarken Anfeuern unserer mitgereisten Unterstützer und der anwesenden Eltern unterlagen wir wenige Minuten mit 2:3…
Unsere verständliche Niedergeschlagenheit wurde allerdings durch den Turnierausrichter schnell aufgelößt, da der direkte Vergleich bei Punktgleichheit in der Mannschaftswertung nicht das zweite Kriterium ist, sondern das dritte: Es geht vorher noch um die Anzahl an Ippons, also großen, kampfbeendenden Wertungen. Hier lagen wir mit einem Ippon vor Gelsenkirchen!
Damit war klar, dass wir trotz der Niederlage das Turnier gewonnen hatten und damit im September mit unserer Mannschaft nach Berlin aufs Bundesfinale von Jugend trainiert für Olympia fahren werden – als Vertretung der Schulen des Landes NRW im Judo.
Anschließend gab es die Siegerehrung aller erfolgreichen Mannschaften im Stadion des MSV Duisburg. Hier konnten unsere Judoka den Pokal aus den Händel des Duisburger Oberbürgermeisters entgegen nehmen, der übrigens selber ein aktiver Judoka war;)
Im September gibt es dann neue Infos aus Berlin!
Hajime!