Passend zur unterzeichneten Kooperationsvereinbarung mit Conrad Electronic Dortmund am 2.10.2018 wurde im neuen Schuljahr der RGW Makerspace eröffnet.
Der Begriff Makerspace kommt aus dem englischen (make = etwas produzieren bzw. machen) und bezeichnet einen Ort, an dem Personen zusammen kommen um Ideen auszutauschen und neue Dinge zu entwickeln und zu erfinden. Dabei steht das Motto Do-it-yourself klar im Vordergrund.
Der Makerspace am RGW umfasst zurzeit zwei verschiedene Bereiche:
Zum einen handelt es sich um die Filmwerkstatt-AG von Herrn Wardemann . Diese findet jeden Donnerstag statt und beschäftigt sich mit der Erstellung verschiedener digitaler Produkte. Zu diesen gehören unter anderem Erklärvideos für Schülerinnen und Schüler unserer Schule, die im Unterricht eingesetzt werden können. Aber auch Projekte mit dem Kooperationspartner Conrad Elektronic, wie z.B. die Erstellung von Erklärvideos zum Umgang mit Smartphones für Seniorinnen und Senioren können hier umgesetzt werden. Auch dreidimensionaler Modelle oder VR- Videos mithilfe von Kameras und Tablets können die Lernenden hier gestalten. Gesponsert vom Förderverein wurde zu diesem Zweck extra ein Raum für die Filmwerkstatt eingerichtet, in dem alles Benötigte bereitgestellt wird: ein Blue Screen zur getrennten Aufnahme von Vorder- und Hintergrund, aber auch Scheinwerfer zur gezielten Ausleuchtung des Filmstudios. Weitere benötigte Geräte wie z.B. ein Gimbal für die Produktion wackelfreier Videos oder Spezialkameras können durch die eingangs erwähnte Kooperation mit Conrad kostenfrei ausgeliehen werden, sodass auf eine umfangreiche Ausstattung zurückgegriffen werden kann. Im Rahmen der individuellen Förderung können so unter anderem die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 6, die im Rahmen eines Förderkurses für besonders leistungsstarke Schülerinnen und Schülern gerade an einem Wettbewerb teilnehmen, direkt profitieren.
Zum anderen handelt es sich um den 3D-Druck Bereich. Durch das Engagement des Fördervereins konnte darüber hinaus mit dem RF 2000 V2 ein 3D-Drucker der neuesten Generation angeschafft werden. Dabei wird ein Kunststofffaden geschmolzen, schichtweise aufgetragen und anschließend wieder erstarrt. Schicht für Schicht entstehet so der gewünschte Gegenstand. Dabei kann es sich beispielsweise um einen Schädel von menschlichen Vorfahren zur Veranschaulichung der Veränderungen während der Humanevolution handeln, genauso aber um eine babylonische Pyramide für den Tag der frühen Hochkulturen oder aber auch um das Design z.B. einer Vase für den Kunstunterricht.
Neben dem Kollegium zur Weiterentwicklung ihres Unterrichtes steht der 3D Drucker auch den Schülerinnen und Schülern (SuS) zur Verfügung. In der jeden Mittwoch unter Leitung von Dr. Schröder stattfindenden 3D Druck-AG haben die SuS die Möglichkeit Ihre Ideen zunächst am Computer zu entwickeln und anschließend als Gegenstand zu verwirklichen. Auf diese Weise erhalten die SuS anhand von selbstbestimmten Projekten die Möglichkeit für die Arbeitswelt der Zukunft essentielle Kompetenzen zu erlernen. Indem die SuS gemeinsam die Anforderungen an ihr Projekt identifizieren, schulen sie sowohl ihre Problemlöse- als auch ihre
Kommunikationsfähigkeit. Englischkenntnisse werden benötigt und vertieft, da sowohl die Erstellung als auch eine Weiterverarbeitung der digitalen Modelle mithilfe einer englischsprachigen Software erfolgt. Das Design am Computer schult außerdem die Kreativität sowie das räumliche Vorstellungsvermögen. Da das ausgedruckte Modell anschließend z.B. durch Schleifen oder Polieren weiterverarbeitet wird, werden die handwerklichen Fähigkeiten der Teilnehmer ebenfalls verbessert. Sobald die Projekte komplexer werden (geplant ist z.B. der Bau eines Solarautos oder die Entwicklung eines Roboters oder einer Drohne) reichen werden besondere Fähigkeiten z.B. im Bereich der Löttechnik benötigt. Zu diesem Zweck bietet Conrad am RGW neben einer Fortbildung zum 3D Druck für Lehrer unter anderem einen Lötkurs für SuS an, in dem diese den Aufbau von Stromkreisen und Schaltungen erlernen. Dieses Wissen kann dann anschließend auch dazu genutzt werden die SuS in die Lage zu versetzen, im Rahmen des Makerspace kleinere Reparaturen defekter Geräte durchzuführen und so einen Beitrag zu einer nachhaltigen Lebensweise zu leisten, da die defekten Gegenstände nicht mehr zwangsweise entsorgt werden müssen.
Einige Impressionen aus dem Unterricht: