Abschlussveranstaltung zu Denkmalsch(m)utz an der Ruhr

Im Rahmen der vergangenen denkmal-aktiv-Projekte hat das Ruhrgymnasium sich intensiv mit der Geschichte der umliegenden Denkmäler beschäftigt (u.a. RGW, Burgruine Hardenstein, Germania). Zum Ende des Germania-Projektes wurde ein gemeinsamer Forschungstag auf dem Karl-Marx-Platz initiiert. Ziel war es nicht nur endlich eine umfassende 3D Aufnahme der Statur zu erhalten, sondern sich auch Jahrgangsübergreifend über die bislang gewonnenen Erkenntnisse auszutauschen und die Öffentlichkeit über unsere Ergebnisse zu informieren. Zum Glück hatten wir dazu den idealen Experten zur Unterstützung:

Simon Kunz vom Deutschen Bergbau-Museum Bochum arbeitet im Fachbereich Material und Konservierungswissenschaften und kennt sich nicht nur hervorragend mit den Auswirkungen von Umwelteinflüssen auf Baudenkmäler aus, sondern arbeitet unter anderem auch an einem Projekt mit, in dem die Erstellung von 3D Modellen mittels einfacher Aufnahmetechniken (Kameras und Smartphones, sowie Drohnen) untersucht wird. Ziel des Projektes „Just Scan It 3D“ gefördert von der Europäischen Union und dem Land Nordrhein-Westfalen eine App zu erstellen mit der unter Mithilfe von Bürger*innen (Citizen Science) Industriedenkmäler gescannt werden und so bei der Dokumentation und Monitoring aktiv unterstützen.

Auf diese Weise erfuhren wir nicht nur neue Informationen rund um die Beschaffenheit und Struktur der Statur, sondern konnten uns auch über unsere bisherigen Forschungsergebnisse z.B. zur Konservierung mittels wasserabweisender Beschichtungen oder der Widerstandsfähigkeit von Baustoffen gegenüber Säuren in Abhängigkeit vom Kalkanteil austauschen. Jede Gruppe hatte dabei einen anderen Schwerpunkt, den sie beisteuern konnte, z.B. zu Zeigerorganismen für Umweltschadstoffe, zu Methoden der Beton- und Gesteinsanalytik oder dem Bau von Wetterstationen. Einen besonderen Zugang lieferte dabei die Geschichtsgruppe: Diese hat einen Podcast entwickelt „Die Germania auf dem Karl-Marx-Platz: Ein Denkmal erzählt, in dem die geschichtlichen Hintergründe zur Germania beleuchtet werden.

Zur Digitalisierung der Germania wollten wir auf Nummer sicher gehen und haben zwei Wege verfolgt: Zum einen haben wir einen besonderen Wagen entwickelt (siehe Fotos). Auf einer sieben Meter hohen Stange befindet sich eine Kamera. Diese ermöglicht es hochauflösende Bilder und Videos aufzunehmen und ist über einen angeschlossenen Bollerwagen gezielt positionierbar.

Bei der anderen Methode haben wir zusammen mit Herrn Kunz Drohnenaufnahmen gemacht. Der große Vorteil war dabei, dass diese durch ihre große Wendigkeit alle Positionen schnell und exakt erreichen und dokumentieren konnte. Dabei wurde deutlich, wie wichtig eine exakte Dokumentation des Ist-Zustands für den Erhalt von Denkmälern ist und dass Drohnen hierbei eine wichtige Rolle spielen können. Besonders für die anwesenden TeilnehmerInnen unseres Luft-und Raumfahrtkurses war es dabei spannend zu sehen, wie die Technik in einer Drohne funktioniert.

Zum Schluss wurden die Bilder und Videos analysiert und zu einer dreidimensionalen Abbildung verrechnet und wir bekamen eine Einladung uns den Forschungsbereich Material- und Konservierungswissenschaften am Bergbaumuseum genauer anzuschauen. Dieser werden wir natürlich nachkommen…

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