Schulleiter Dirk Gellesch freut sich, dass das RGW nun mit Isabelle Klass eine diplomierte Fachfrau für die Begabungs- und Begabtenförderung in seinen Reihen hat.
In der Akademie Franz Hitze Haus in Münster fand am Samstag, 30.November, der feierliche Abschluss der Qualifizierungsmaßnahmen ECHA Diploma of Advanced Studies „Specialist in Gifted Education and Talent Development“ statt. Während der Feierstunde nahmen insgesamt 24 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus England, Österreich, den Niederlanden und Deutschland eine Urkunde der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster aus den Händen von Prof. Dr. Christian Fischer (Wiss. Leitung Internationalen Centrums für Begabungsforschung und des Landeskompetenzzentrums für Individuelle Förderung NRW in Münster – icbf/lif) und Dr. Christiane Fischer-Ontrup (Geschäftsführung icbf, stellvertr. Leitung lif) entgegen.
Was ist das ECHA-Diploma?
Schülerinnen und Schüler mit besonderen Begabungen stellen eine große Herausforderung für Lehrpersonen in der schulischen Praxis dar. Begabte und Talentierte lernen viele Dinge früher, schneller und oft ganz anders als ihre Klassenkameraden. Damit sie diese Potenziale entwickeln können, bedarf es einer besonderen Professionalität von Lehrpersonen. Mit der Qualifizierung ECHA Diploma of Advanced Studies „Specialist in Gifted Education and Talent Development“ können vor allem Lehrpersonen das erforderliche Fachwissen und ihre Handlungskompetenzen erweitern.
Voraussetzung für die Zulassung an dieser Weiterbildung ist eine abgeschlossene pädagogische oder psychologische Grundausbildung in Form eines Lehramtsexamens, Diploms oder Masters einer Universität bzw. Pädagogischen Hochschule.
Die Weiterbildung umfasst einen theoretisch-wissenschaftlichen und einen praktischen Teil, verteilt über einen Zeitraum von etwa 14 Monaten. Der zeitliche Umfang der Studien umfasst rund 750 Stunden und besteht aus Blockseminaren (freitags und samstags) zu den Grundlagen der individuellen Begabungs- und Begabtenförderung. Zudem müssen vier eintägige Hospitationen in Einrichtungen der individuellen Begabungs- und Begabtenförderung absolviert werden. Der Theorieteil wird formal mit einer Klausur an einem zusätzlichen Termin nach Modul 3 abgeschlossen. Die eigene praktische Arbeit mit Schülerinnen und Schülern wird in Form eines Projektes zur schulischen Begabungsförderung in einer Diplomarbeit wissenschaftlich dokumentiert und im letzten Modul evaluierend präsentiert. Angeleitete regionale Literaturgruppen sowie Supervisionen sind fakultative und lernunterstützende Angebote.
Theorien, Konzepte und Modelle zu Begabung, Intelligenz, (Leistungs-)Motivation und Kreativität bieten den Verständnishintergrund. Auf dieser Basis kann mit Methoden der pädagogisch-psychologischen Diagnostik und der daraus abzuleitenden individuellen Begabungs- und Begabtenförderung der eigene Unterricht und die Schule auf die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler nachhaltig ausgerichtet werden. Die Beratung ist ein weiterer wesentlicher Baustein der Begabungs- und Begabtenförderung. So lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Weiterbildung, spezielle Entwicklungsbedürfnisse zu erkennen, passende Förderangebote zu entwickeln, die beteiligten Personengruppen (Schülerinnen und Schüler, Kolleginnen und Kollegen, Eltern) kompetent zu beraten und entsprechende Programme in der Schule zu verankern. Absolventinnen und Absolventen sind als Expertinnen und Experten für individuelle Begabungs- und Begabtenförderung zumeist in Grundschulen und weiterführenden Schulen oder partiell auch in der Schul- und Bildungsverwaltung tätig.
Darüber hinaus kennzeichnet die Weiterbildung in besonderer Weise die Anbindung an den European Council for High Ability (ECHA). Dies ermöglicht den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Einbindung in das europäische Netzwerk zur Begabungs- und Begabtenförderung. Trägerinstitution der Weiterbildung zum ECHA Diploma of Advanced Studies „Specialist in Gifted Education and Talent Development“ in Deutschland ist das Internationale Centrum für Begabungsforschung (ICBF) an der Universität Münster.
Während der Feierstunde überbrachte Heribert Woestmann als stellvertretender Vorsitzender der ICBF-Stiftung zusätzlich Glückwünsche der Namasté Stiftung und verlieh an zwei Teilnehmerinnen einen Sonderpreis für besonders förderungswürdige Projekte.
Groß war für Isabelle Klass die Freude, dass ihre wissenschaftliche Diplomarbeit mit dem Titel „Entwicklung und Förderung selbstgesteuerten Lernens unter Verwendung von Lernplänen in Anlehnung an die Dalton-Pädagogik und Reflexionsbögen in der Klasse 5b“ so gewürdigt wurde.
Das mit diesem Sonderpreis verbundene Preisgeld in Höhe von 750 € stellt sie der Fortsetzung des Projektes an „ihrem“ RGW zur Verfügung.